ZUM SHOP

Mit der Panono Kamera unterwegs in Afghanistan, Palästina und Myanmar

Salem und Gernot reisen in die Krisen- und Konfliktregionen dieser Welt, um vor Ort landestypische Agrarprodukte zu finden. Von einem Frauenkollektiv in Afghanistan bringen sie kostbaren Safran mit und vom Volk der Ta’ang, aus dem Norden Myanmars, wild wachsenden Tee. Mit den Bauernkollektiven und Kleinbauern wird direkter und gerechter Handel betrieben. Dabei soll den Menschen langfristig eine Perspektive geschaffen werden. Der Handel stärkt lokale Strukturen und Fluchtursachen werden an der Wurzel bekämpft. In Berliner Werkstätten und Manufakturen werden die Spezialitäten verpackt und versendet. Den Produkten liegen ein Journal bei, teilweise Wissens- und Rezeptkarten. Gernot und Salem zeichnen uns damit ein anderes Bild, fernab vom Krisenimage und nehmen uns mit auf ihren Reisen.

Ihr arbeitet an mehreren Projekten in verschiedenen Ländern. Wie sieht euer Arbeitsalltag aus? Nach welchen Kriterien wählt ihr aus, welche Länder ihr bereist und welche Produkte ihr mit nach Berlin bringt? Wir beide reisen derzeit in der Tat viel. In der Regel verbringen wir einen Monat in den jeweiligen Konfliktregionen. Wir kosten uns durch die regionale Küche und prüfen die Qualität der ladwirtschaftlichen Erzeugnisse. Wir fragen: Hat das Produkt Tradition? Formt es die Identität der Bauern? Wir lernen viel auf unseren Reisen, fahren mit konkreten Ideen hin, lassen uns vor Ort aber auch von neuen Dingen begeistern. Aus Palästina wollten wir ursprünglich Olivenöl mitbringen, welches eine wahnsinnig gute Qualität hat. Bis uns ein Bauer Freekeh, gerösteten und sonnengetrockneten Weizen, aufgetischt hat- das wurde dann unser nächstes Produkt- Freekeh! Und natürlich spielt gegenseitiges Vertrauen und Respekt eine Rolle. Erst wenn es für alle Beteiligte passt, gibt es einen Handschlag.

Wie bereitet ihr euch im Vorfeld der Reisen vor? Welche Hürden habt ihr in der Planung zu bewältigen und was sind die größten Herausforderungen auf euren Reisen? Mittlerweile treten viele internationale NGOs an uns heran. Sie stellen uns ihre Agrarprojekte vor und wir überlegen gemeinsam, ob wir dafür die Handelsbrücke nach Europa aufbauen können. Jede Reise wird intensiv vorbereitet, auch die Risiken müssen abgewogen werden. Wir sind keine Abenteuertouristen, die in einem Kriegsgebiet den nächsten Thrill suchen. Wir recherchieren und wir vernetzen und mit NGOs, Friedensaktivisten, Journalisten, Botschaften und natürlich mit der Bevölkerung vor Ort.

 

Für eure Arbeit bei Conflictfood habt ihr bereits mehrere Länder bereist. Gibt es ein Erlebnis/einen Moment (oder Momente) an den ihr euch besonders gerne zurückerinnert? Trotz der Armut und Perspektivlosigkeit in den konfliktreichen Regionen sind wir häufig mit einer überbordenden Gastfreundschaft konfrontiert, die beinahe beschämend ist. Unvergesslich bleibt zum Beispiel das gemeinsame Feiern am Ende des Fastenmonats Ramadan mit einer Gruppe von Rohingya in einem Flüchtlingsghetto in Myanmar. Selbst das wenige Essen auf den Tellern wurde mit uns gerne geteilt.

Bei euren Reisen habt ihr auch regelmäßig eine Panono Kamera im Gepäck. Wie nutzt ihr 360° Fotografie für eure Projekte? Auf unseren Reisen kommt uns natürlich viel vor die Linse der klassischen Spiegelreflex- Kamera. Wenn die 360° Fotografie zum Einsatz kommt, gibt es kein „vor“ und „hinter der Kamera“ mehr. Es ist, als würdest du Scheuklappen ablegen, du erfasst das komplette Szenario als Ganzes, es bleibt nichts verborgen.

 

Wie sind eure Erfahrungen im Umgang mit der Panono Kamera? Wie ist das Feedback eurer Kunden, wenn ihr die 360° Bilder auf Events oder Social Media präsentiert? Unsere Erfahrung zeigt, dass Kunden diese Art der transparenten Kommunikation sehr schätzen. Sie stehen plötzlich mitten drin in den Orten, die sie wahrscheinlich selbst nie bereist hätten. In unseren Social Media Kanälen merken wir, dass 360°-Bilder unglaublich große Resonanz finden. Ein besonderer Höhepunkt aller unserer Veranstaltungen sind virtuelle Reisen zu Orten in Afghanistan, Palästina oder in den umkämpften Norden Myanmars. An der VR-Brille stehen die interessierten Teilnehmer regelrecht Schlange.

Wie sind eure Zukunftsvisionen für Conflictfood? Wir bereiten uns derzeit intensiv auf neue Reisen vor, Konfliktregionen gibt es leider viele. Wir stehen im Austausch mit Pistazienbauern in Syrien, Kaffeebauern im Jemen und mit Agrarkollektiven in Kongo. Unsere Panono Kamera wird bei jeder Reise mit im Gepäck sein.

www.conflictfood.com